Anzeige
Die beiden Kajak-Olympiasieger Max Rendschmidt und Tom Liebscher-Lucz haben Bundeskanzler Olaf Scholz bei dessen Besuch bei den Olympischen Spielen scharf kritisiert. „Wichtig ist nicht, dass Politiker nur fürs nächste Wahlergebnis hier sind, sondern dass Familie und Freunde da sitzen“, sagte Rendschmidt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: „Er soll lieber Entscheidungen für den Sport treffen. Die Liebe zum Sport wird immer dann entdeckt, wenn es Medaillen gibt.“
Anzeige
Sein Teamkollege aus dem Gold-Vierer, Liebscher-Lucz, redete bei Scholz‘ Besuch im Stade nautique in Vaires-sur-Marne minutenlang auf den Kanzler ein. „Ich würde ihn gern nicht nur bei Olympia, sondern auch mal bei einer WM oder DM sehen. Stattdessen wird uns das Geld weiter gekürzt, wenn wir Erfolge feiern“, sagte Liebscher-Lucz. Der Dresdner hatte mit Rendschmidt und den Potsdamern Jacob Schopf und Max Lemke Gold im Vierer gewonnen. Im Zweier wurden sie beim Sieg von Schopf/Lemke am Freitag Fünfte.
Finanziell lässt sich der verpasste zweite Olympiasieg von Paris verschmerzen. „Es gibt ja auch nur einmal die Gold-Prämie. Nur die höchste Medaille zählt. Doppelte Leistung zählt in Deutschland nicht“, sagte Rendschmidt. 20.000 Euro gibt es als Gold-Prämie. Scholz hatte die Kanuwettbewerbe mit seiner Frau Britta Ernst besucht. Dass der Kanzler auf der Tribüne saß, sei ihm „egal“ gewesen, sagte Rendschmidt. Mit vier Olympiasiegen ist der Essener der erfolgreichste deutsche Kanute bei Sommerspielen.
23:20 Uhr: Boxerin Khelif holt Gold
Anzeige
Die Algerische Boxerin Imane Khelif hat ihren Final-Kampf gewonnen und sich die Goldmedaille gesichert. Im Finale besiegt sie nach Punkten die Chinesin Yang Liu.
23:09 Uhr: Läuferin Zarbo kollabiert während 10.000-Meter-Rennen
Die französische 10.000-Meter-Läuferin Alessia Zarbo ist während des Rennens zusammengebrochen. Die 22-Jährige musste noch auf der Laufbahn behandelt werden und wurde mit einer Trage aus dem Innenraum gebracht, während das Rennen noch lief. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge musste Zarbo nicht ins Krankenhaus eingeliefert werden, ihr gehe es inzwischen besser.
Lesen Sie auch
Bodybuilding
„Die Fitnessstudio-Ketten tragen massiv dazu bei, dass viele Menschen ihren Körper zerstören“
Die Französin war im Stade de France vor der 8000-Meter-Marke erschöpft zusammengebrochen und lag schwer atmend auf der blauen Bahn. Die Athletin aus der Nähe von Nizza wurde direkt vor Ort von einem Arzt des französischen Verbandes behandelt, während das Rennen mit der späteren Siegerin Beatrice Chebet aus Kenia in seine finale Phase ging.
20:49 Uhr: 5:3 nach Verlängerung – Spaniens Fußballer sind Olympiasieger
Anzeige
Spaniens Fußballer sind dank Sergio Camello erstmals seit 32 Jahren Olympiasieger und haben den Gold-Traum von Frankreich mit Cheftrainer Thierry Henry beendet. Der Silbergewinner von Tokio besiegte in einem spektakulären Finale im Pariser Prinzenpark den Gastgeber mit 5:3 (3:3, 3:1) nach Verlängerung. Die Iberer gewannen nach zwei Toren von Camello (100. Minute/120.+1) zum zweiten Mal nach 1992 in Barcelona das olympische Turnier.
Ebenfalls herausragend vor knapp 50.000 Zuschauern war EM-Teilnehmer Fermin López, dem auch zwei Tore (18./25.) gelangen. Anders als bei den Frauen spielen bei den Männern U23-Auswahlen, die um drei ältere Profis ergänzt werden können. So große Stars wie Lionel Messi 2008 oder Neymar 2016 waren nicht dabei. Das frühe Führungstor für Frankreich erzielte Stuttgarts Enzo Millot (11.) nach einem schweren Fehler von Torhüter Arnau Tenas. Spanien spielte danach groß auf und drehte die Partie mit drei schnellen Toren. Nach dem Doppelpack von Fermin traf Alex Baena (28.) per Freistoß. Maghnes Akliouche (79.) und Jean-Philippe Mateta (90.+3/Foulelfmeter) trafen für Frankreich, doch das reichte nicht.
Bronze hatte sich bereits am Donnerstag Marokko gesichert. Die Nordafrikaner besiegten Rivale Ägypten in Nantes deutlich mit 6:0.
20:45 Uhr: Deutsche sorgt für Sensation im Kugelstoßen
Anzeige
Anzeige
Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye aus Mannheim hat sensationell Gold geholt. Die 25-Jährige schaffte im Stade de France im letzten Versuch 20,00 Meter. Damit sorgte die Zweite der Hallen-WM und Dritte der EM für das erste Gold des deutschen Leichtathletik-Teams bei diesen Spielen. Silber ging an die Neuseeländerin Maddison-Lee Wesche mit 19,86 Metern, über Bronze freuen durfte sich Song Jiayun aus China mit 19,32 Metern.
Für das deutsche Leichtathletik-Team ist es vierte Medaille bei den Spielen von Paris. Damit ist das vom Verband angepeilte Ziel sogar übertroffen worden. Zuvor holten Zehnkämpfer Leo Neugebauer und Weitspringerin Malaika Mihambo jeweils Silber, die Sprint-Staffel der Frauen lief kurz vor Ogunleyes Gold-Coup über 4x100 Meter auf den Bronze-Rang.
20:20 Uhr: US-Staffel verpasst ohne Lyles Medaille
Ohne Noah Lyles hat die amerikanische Staffel über 4x100 Meter nicht in den Medaillenkampf eingreifen können. Der Olympiasieg ging in Saint-Denis an das Quartett aus Kanada in 37,50 Sekunden. Silber gewann Südafrika in 37,57 Sekunden vor der Staffel aus Großbritannien (37,61).
Die US-Sprinter verpatzten den ersten Wechsel und verschenkten damit alle Chancen auf Gold. Die Staffelstab-Übergabe von Christian Coleman auf Kenneth Bednarek missglückte komplett. Später folgte die Disqualifikation. Die USA haben zuletzt im Jahr 2000 in dieser Leichtathletik-Disziplin Gold gewonnen.
19:40 Uhr: Deutsche Staffel-Frauen jubeln über Bronze
Die deutsche 4x100-Meter-Staffel der Frauen um Ex-Europameisterin Gina Lückenkemper ist überraschend zu Olympia-Bronze gesprintet. Im Finale liefen Alexandra Burghardt, Lisa Mayer, Lückenkemper und Rebekka Haase 41,97 Sekunden. Für Burghardt ist es schon die zweite Olympia-Medaille. 2022 hatte sie bei den Winterspielen in Peking Silber im Zweier-Bob gewonnen.
Das deutsche Quartett musste sich im strömenden Regen im Stade de France, in das auch Bundeskanzler Olaf Scholz gekommen war, nur den Staffeln aus den USA und Großbritannien geschlagen geben. Die US-Staffel siegte in 41,78 Sekunden mit sieben Hundertstelsekunden Vorsprung auf die Britinnen, dann kam die deutsche Auswahl. Es ist das erste Olympia-Edelmetall für eine deutsche Staffel seit 1988.
18:30 Uhr: Fußballerinnen versüßen Hrubesch Abschied
Dank eines Elfmetertors von Giulia Gwinn und eines gehaltenen Strafstoßes von Torhüterin Ann-Katrin Berger haben Deutschlands Fußballerinnen zum Abschied von Bundestrainer Horst Hrubesch Bronze erobert. Nach drei kräftezehrenden Turnierwochen besiegten die DFB-Frauen im Spiel um Platz drei die Weltmeisterinnen aus Spanien mit 1:0 (0:0). Berger rettete mit einem gehaltenen Strafstoß in der neunten Minute der Nachspielzeit die Medaille.
Anzeige
Anzeige
In der prallen Nachmittagssonne von Lyon bei 32 Grad zeigte das Team von Kapitänin Alexandra Popp noch einmal eine Energieleistung und darf nun zur Medaillenzeremonie am Samstag in Paris. Nach dem Finale am Samstag zwischen den USA und Brasilien im Prinzenpark werden auch die Drittplatzierten geehrt. 2000, 2004 und 2008 hatte die DFB-Auswahl Bronze gewonnen. 2016 in Rio gab es Gold, damals hatte Hrubesch mit den Männern Silber geholt. Nun versüßten die Spielerinnen dem 73-Jährigen den Abschied. Er wird wie schon länger beschlossen nach den Spielen von Christian Wück abgelöst.
Vor nur etwa 8000 Zuschauern im Groupama Stadium, darunter DFB-Präsident Bernd Neuendorf und die am Knie operierte Mittelfeldspielerin Lena Oberdorf mit Krücken, entschied Gwinn die Partie mit einem Flachschuss vom Elfmeterpunkt (65.). Die Bayern-Spielerin war zuvor von Torhüterin Cata Coll im Strafraum umgerammt worden. Kurz vor dem Schlusspfiff bekam Spanien nach einem Foul von Janina Minge an Alexia Putellas noch einen Strafstoß zugesprochen, doch Berger war zur Stelle.
18:21: Der eindrucksvolle Auftritt der afghanischen Breakerin
In Paris feiert Breaking seine olympische Premiere. Eine Athletin aus dem Flüchtlingsteam nutzt die große Bühne für eine Botschaft. Die Schilderungen der Afghanin Talash über die Gründe für ihre Flucht aus Kabul sind eindringlich.
Hier können Sie den ganzen Artikel über die dramatische Geschichte von Talash lesen:
Breakerin mit Botschaft
„In Afghanistan hätten sie mich exekutiert oder zu Tode gesteinigt“
17:52 Uhr: Deutsche Handballer im Olympia-Finale
Deutschlands Handballer spielen um Gold. Das Team von Bundestrainer Alfred Gislason gewann das Halbfinale gegen Spanien mit 25:24 (12:12) und hat damit bereits eine Medaille sicher. Im Endspiel trifft die DHB-Auswahl am Sonntag auf den Gewinner des zweiten Vorschlussrundenspiels zwischen Weltmeister Dänemark und Slowenien.
Vor rund 20.000 Zuschauern in Lille war Renars Uscins mit sechs Toren bester deutscher Werfer gegen die Spanier, die das Team bereits in der Vorrunde mit 33:31 bezwungen hatte. Der Finaleinzug ist schon jetzt der größte Erfolg für die DHB-Männer nach Olympia-Silber 2004 in Athen, dem WM-Titel 2007 im eigenen Land sowie dem EM-Triumph 2016. Das bisher einzige deutsche Olympia-Gold im Hallenhandball gewann 1980 die Auswahl der DDR.
17:42 Uhr: Für Geschichtsbücher – Varfolomeev Gymnastik-Olympiasiegerin
Darja Varfolomeev hat sich in die Geschichtsbücher geturnt. 345 Tage nach ihrem Fünffach-Triumph bei den Weltmeisterschaften hat die 17-Jährige aus Schmiden sich zur ersten deutschen Olympiasiegerin in der Rhythmischen Sportgymnastik gekrönt. Varfolomeev triumphierte in Paris im Mehrkampf mit Reifen, Ball, Keulen und Band mit 142,850 Punkten und brach nach Bekanntgabe der Wertung in Tränen aus. Für den Deutschen Turner-Bund (DTB) war es zugleich die erste Medaille bei den Spielen in Frankreichs Hauptstadt und die erste Olympia-Plakette in der Gymnastik seit Bronze durch Regina Weber 1984 in Los Angeles.
Hier können Sie den ganzen Artikel zum historischen deutschen Olympia-Triumph lesen:
Rhythmische Sportgymnastik
Bezaubernde Darja Varfolomeev gewinnt Gold
15:31 Uhr: US-Skater beklagt Qualität seiner Bronzemedaille
Der US-Skater Nyjah Huston hat sich über die Qualität seiner Bronzemedaille beschwert. Auf Instagram präsentierte Huston, der inzwischen in die USA zurückgekehrt ist, seine Medaille, die bereits sichtbar Patina angesetzt hat. „Diese olympischen Medaillen sehen toll aus, wenn sie ganz neu sind“, sagte Huston in seiner Story. „Aber nachdem ich sie mit etwas Schweiß für eine kleine Weile auf meiner Haut getragen habe und meine Freunde sie am Wochenende tragen durften, sind sie offenbar nicht so hochwertig, wie man denken könnte.“
„Die Qualität der olympischen Medaillen muss ein bisschen erhöht werden“, riet der Skater. „Das sieht so aus, als ob ich das Ding 1982 gewonnen hätte, Bruder.“ Die Medaille erwecke den Anschein, dass sie einmal in den Krieg und wieder zurückgereist wäre.
Anzeige
Anzeige
In der Kommentarspalte gab es Aufklärung und Kritik für den Skater. „Das nennt man Patina“, klärte ein User den Sportler auf. „Völlig normal und natürlich für Bronze.“ Wenn er seine Medaille pflegen wolle, müsse er sie mit etwas klarer Schuhcreme eincremen.
14:02 Uhr: Brendel wird Letzter
Der dreimalige Canadier-Olympiasieger Sebastian Brendel hat seine außergewöhnliche Karriere nicht mit einer Medaille bei den Sommerspielen von Paris gekrönt. Der 36 Jahre alte Potsdamer kam im Einzel-Finale über 1.000 Meter nicht über den achten und letzten Platz hinaus. Auf den Bronze-Rang von Serghei Tarnovschi aus Moldau fehlten ihm fast sieben Sekunden. Gold holte der Tscheche Martin f*cksa vor Isaquias Queiroz Dos Santos aus Brasilien.
Brendel hatte auf seiner Paradestrecke Gold in London 2012 und in Rio de Janeiro 2016 gewonnen. Zudem hatte er im Canadier-Zweier ebenfalls in Rio triumphiert und 2021 in Tokio Bronze geholt.
13:49 Uhr: Ringerin Wendle schwer am Knie verletzt
Ringerin Annika Wendle hat sich bei ihrem verlorenen Bronze-Kampf schwer am Knie verletzt. Die 26-Jährige habe einen Anriss des hinteren Kreuzbandes und einen Außenbandanriss erlitten, teilte Bundestrainer Patrick Loes mit. Zudem sei die Sportlerin aus Altenheim in Südbaden an der Wade verletzt. Wendle hatte am Donnerstagabend ihr kleines Finale in der Gewichtsklasse bis 53 Kilogramm gegen die Nordkoreanerin Choe Hyo Gyong verloren und war danach in die Poliklinik im olympischen Dorf gebracht worden.
Die Verletzung hatte sich die EM-Dritte von 2020 und 2021 bei einem Angriff ihrer Gegnerin schon nach 19 Sekunden zugezogen. Sie kämpfte danach noch weiter, hatte aber keine Chance mehr. Das letzte Stück in die Kabine hatte sie getragen werden müssen.